„Kein Entkommen“ – Ausstellung zur Graphic Novel „Im Westen nichts Neues“ (Osnabrück)

Vom 27. April bis 27. Juli 2014 zeigt das Erich Maria Remarque-Friedenszentrum in Osnabrück die Ausstellung „Kein Entkommen“ über die im Juni diesen Jahres erscheinende Graphic Novel „Im Westen nichts Neues“ von Peter Eickmeyer. Der in Melle ansässige Grafiker und Maler erstellte in dreijähriger Arbeit seine Adaption des weltberühmten Romans von Erich Maria Remarque, eines der Meilensteine der literarischen Aufarbeitung des Ersten Weltkriegs. Die Ausstellung beinhaltet Originalzeichnungen aus der Graphic Novel und gibt darüber hinaus einen Einblick in den Entstehungsprozess.

Graphic Novels werden hierzulande immer noch als Medium vernachlässigt oder gar fälschlicherweise als harmlose Unterhaltung für Kinder wahrgenommen. Nicht nur in Belgien, Frankreich und den USA haben zahllose Graphic Novels bewiesen, dass sie historische und gesellschaftliche Themen für ein erwachsenes Publikum darstellen können. Beim Ersten Weltkrieg lässt sich auf das Werk von Jacques Tardi verweisen (u.a. „Elender Krieg“, „Der Grabenkrieg“, „Soldat Varlot“), auf Maël („Notre Mère la Guerre“, zusammen mit Kris), Jean-Denis Pendanx („Svoboda !“, ebenso mit Kris), Barroux („On les aura !“), Jean-Pierre Gibrat („Mattéo“), Gerolf Van de Perre und Johanna Spacy („Gewonde Stad“, „Afspraak in Nieuwpoort“), Simon Spruyt („Junker – Een Pruisische Blues“), Ivan Petrus Adri­aens­sens („Elsie en Mari, Engelen van Flanders Fields“) oder das beeindruckende Leporello „Der Erste Weltkrieg – Die Schlacht an der Somme“ von Joe Sacco. Deutsche Graphic Novels zu diesem Thema sind noch eine Seltenheit, beispielsweise das unlängst erschienene Buch „1914: Ein Maler zieht in den Krieg“ von Reinhard Osteroth und Reinhard Kleist.

Am 1. Juni 2014 erscheint nun Peter Eickmeyers Adaption; für den Autoren war die Arbeit daran eine „Herzensangelegenheit“. Die Vorlage hat auch 85 Jahre nach ihrer Erstveröffentlichung nichts von ihrer Kraft und ihrem zeitlosen Appell an die Menschlichkeit verloren. Eickmeyer findet hierzu eine adäquate Visualisierung, von den Farben – es dominieren ein kühles Graublau und auch die Farben der Erde – über die Gesichter der einzelnen Charaktere bis zu den Details vom Leben und Sterben an und hinter der Front.

Zur Eröffnung der Ausstellung am Sonntag, 27. April 1100h im spricht Bürgermeister Burkhard Jasper, mit einer Einführung durch Dr. Thomas F. Schneider. Am Dienstag, 27. Mai 2014, 2000h findet im Erich Maria Remarque-Friedenszentrum die Lesung „Töten – es war unser erster Beruf im Dasein. Was soll aus uns werden?“ mit Lioba Meyer und Peter Eickmeyer statt.

„Kein Entkommen“
Ausstellung zur Graphic Novel „Im Westen nichts Neues“ von Peter Eickmeyer
27. April bis 27. Juli 2014
Di-Fr 1000-1300h, 1500-1700h; Sa/So 1100-1700h
Eintritt frei
Vernissage: 27. April 2014, 1100h
Lesung: 27. Mai 2014, 2000h

Erich Maria Remarque-Friedenszentrum
Markt 6
49074 Osnabrück

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