Vernissage: Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg (Osnabrück)

Die ambitionierte Ausstellung „Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg“ wanderte nun nach Osnabrück ans Erich Maria Remarque-Friedenszentrum. Ein „vergessenes Kapitel der Geschichte“ – so der Untertitel – wird auf diese Weise vielfältig beleuchtet.

 

Am 1. September 1939 begann der Zweite Weltkrieg in Europa. In Afrika herrschte bereits seit 1935 Krieg um Äthiopien (mit Soldaten aus 17 Ländern und 3 Kontinenten) und auch der japanische Angriff auf China hatte bereits 1937 begonnen. Bis 1945 leisteten Millionen Soldaten aus der Dritten Welt freiwillig oder zwangsrekrutiert Militär- und Arbeitsdienste für die kriegführenden Kolonialmächte. Weite Teile der Dritten Welt – von der lateinamerikanischen Küste über Nordafrika und den Nahen Osten bis nach Indien, Südostasien und Ozeanien – dienten auch als Schlachtfelder und blieben nach Kriegsende verwüstet zurück.

Die Ausstellung betrachtet jedoch die „Dritte Welt“ nicht nur als Opfer, sondern beleuchtet auch die Kollaborateure mit den Achsenmächten. Die Ausstellung  von recherche international e.V. in Kooperation mit dem Rheinischen JournalistInnenbüro und das Begleitprogramm erinnern an diese in der hiesigen Geschichtsschreibung kaum berücksichtigten Aspekte. Auf den Seiten des Rheinischen JournalistInnenbüros finden sich weitere Informationen zum Ausstellungskonzept.

Die Ausstellung wird im Rahmen des „Afrika Festivals 2010“ gemeinsam vom Aktionszentrum Dritte Welt, dem Erich Maria Remarque-Friedenszentrum und der Volkshochschule Osnabrück veranstaltet. 

Eine Schulversion der Ausstellung wird im Graf-Stauffenberg-Gymnasium (Gottlieb-Planck-Str. 1, 49080 Osnabrück) am 11. Mai um 1130h eröffnet und bis 22. Juni gezeigt. Es gibt die Möglichkeit, sich von Schülern durch die Ausstellung führen zu lassen; Anmeldungen über Frau Hahn (Sekretariat): 0541-3803136.

Ein Begleitprogramm (freier Eintritt) im bietet weitere Informationen:

Dienstag, 11. Mai 2010, 1930h, Erich Maria Remarque-Friedenszentrum
Karl Rössel (Rheinisches JournalistInnenbüro, Köln); Vortrag mit Fotos und Originaltönen:
„Nur Kugeln unterschieden nicht zwischen Schwarzen und Weißen“ – Afrika im Zweiten Weltkrieg

Mittwoch, 26. Mai 2010, 1930h, Erich Maria Remarque-Friedenszentrum
Albrecht Kieser (Rheinisches JournalistInnenbüro, Köln):
Afrika im Zweiten Weltkrieg: Billige Bodenschätze und Zwangsarbeiter

Dienstag, 1. Juni 2010, 1930h, Erich Maria Remarque-Friedenszentrum
Albrecht Kieser (Rheinisches JournalistInnenbüro, Köln):
Massaker der Wehrmacht in Frankreich

Freitag, 18. Juni 2010, 1800h, Vortragssaal der Volkshochschule, Bergstraße 8
Nataly Jung-Hwa Han und Tsukasa Yajima; Film und multimediale Präsentation:
„Trostfrauen“ – Das Kriegsverbrechen der systematischen Zwangsprostitution durch das japanische Militär im Asien-Pazifik-Krieg (1937–1945)

Zur Vernissage spricht Bürgermeister Burkhard Jasper das Grußwort; der Kurator Karl Rössel vom Rheinischen JournalistInnenbüro hält einen Eröffnungsvortrag. Eine kostenfreie Kuratorenführung wird am 9. Mai um 1100h angeboten.

Ein Katalog (444 Seiten mit 415 Fotos, 29,50€) und didaktisches Begleitmaterial sind ebenso erschienen.

Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg

Erich Maria Remarque-Friedenszentrum
Markt 6
49074 Osnabrück

Volkshochschule Osnabrück
Bergstr. 8
49076 Osnabrück 

Eröffnungsveranstaltung:
8. Mai 2010, 1500h
Ratssitzungssaal des historischen Rathauses Osnabrück
Markt
49074 Osnabrück

2 Gedanken zu „Vernissage: Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg (Osnabrück)“

  1. Gerne möchte ich wissen wie lange diese Ausstellung dauert in Osnabrück?
    Gerard

  2. Leider hat das Erich Maria Remarque-Friedenszentrum noch nicht die Dauer der Ausstellung publiziert. Im Normalfall dauern diese üblicherweise mindestens drei Monate. Bedenkt man die Sommermonate, so gehe ich nicht von einem Ausstellungsende vor dem September aus. Weitere Infos am besten direkt beim Erich Maria Remarque-Friedenszentrum (Kontakt siehe oben).

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