Alexander Seiler: Panthersprung (Schultz Contemporary Berlin)

Die Berliner Galerie Schultz Contemporary zeigt von 28.2. bis 18.4. in der Ausstellung „Panthersprung“ Werke des Nürnberger Künstlers Alexander Seiler: er erzeugt faszinierende Objekte, die an Kriegsschiffe und anderes militärisches Gerät erinnern und eine Symbiose mit architektonischen Elementen eingegangen zu sein scheinen.

Der Titel ist dem „Panthersprung nach Agadir“ aus dem Jahr 1911 entlehnt, der Zweiten Marokkokrise zur Kaiserzeit, einem Beispiel imperialer „Kanonenbootpolitik“, in der mit Drohgebärden Einfluss- und Machtgewinn gesucht wurde. Die Marokkokrise ist als Vorbote des Ersten Weltkriegs zu werten: Deutschland isolierte sich zunehmend, während die kriegsbegeisterte Öffentlichkeit dem Kaiser Feigheit vorwarf, da die eingeforderten Zugeständnisse Frankreichs nicht erhalten wurden.

Seilers berührende Werke erinnern an Kriegsgerät wie Selbstfahrlafetten oder Schlachtschiffe, die er mit architektonischen Elementen symbiotisch vereinigt: Die Ergebnisse wirken in ihrem protzigen Stolz lächerlich, in ihrer Macht vergänglich und gebrochen. Welche Werte werden damit zur Schau getragen, welche Ziele sollen durchgesetzt werden? Die großen Werke sind filigran und mächtig zugleich, während der erste martialische Eindruck schnell von der Realität überholt wird. Das vorgeblich mächtige Kriegsgerät wirkt von trauriger Gestalt und letztendlich nutzlos: die Zeit ist vorbei.

Eine Rezension zur Ausstellung findet sich hier.

Alexander Seiler: „Panthersprung“
28.2.-18.4.2009

Schultz Contemporary Berlin
Mommsenstr. 34
10629 Berlin

Di-Fr 1000-1900h, Sa 1000-1400h

Vernissage: 28.2.2009, 1900h

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