Vernissage: Chandogin – Kriegsfotos aus Karelien und Leningrad 1939-1944

Das Deutsch-Russische Museum in Berlin-Karlshorst1 zeigt ab dem 5. November 2010 die Fotoausstellung „Chandogin – Kriegsfotos aus Karelien und Leningrad 1939-1944“. Das Museum stellt immer wieder hervorragende Ausstellungen sowjetischer Fotografen zusammen, die hierzulande oft unbekannt sind. Die Chandogin-Ausstellung dürfte nicht zuletzt auch deshalb sehr interessant werden, da ihr einer Schwerpunkt der Sowjetisch-Finnische Krieg von 1939-1940 sein wird, über den es nur recht wenige Fotografien gibt.

Der Leningrader2 Fotokorrespondent Nikolaj I. Chandogin (1909-1989) gehört zu den wenigen Fotografen, die während des sowjetisch-finnischen Winterkrieges 1939-1940 in Karelien fotografierten. Dabei entstanden sehr seltene Aufnahmen von diesem weitgehend unbekannten Krieg. Mit dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 war Chandogin erneut der Roten Armee als Kriegsfotograf zugeteilt. In der Ausstellung werden neben Bildern von der Front und vom Kriegsalltag im Leningrader Gebiet, in Estland und in Karelien seine beeindruckenden Aufnahmen von Leningrad während der Blockade gezeigt. Die Stadt war von September 1941 bis Januar 1944 durch deutsche und finnische Truppen belagert und nahezu vollends von ihren Lebensadern abgeschnitten. Chandogins Augenmerk richtete sich besonders auf Sterben und Überleben der Einwohner der zweitgrößten sowjetischen Metropole unter den unmenschlichen Bedingungen der Blockade. Nach dem Krieg arbeitete Chandogin für die Zeitschriften „Sowjetunion“ und „Ogonjok“.

Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Begleitband mit 152 Seiten (Hardcover 24,95 €; als Softcover im Museum für 15,00 €). Die Ausstellung findet im Rahmen des 4. Europäischen Monats der Fotografie statt (15.10.-28.11.2010).

„Chandogin – Kriegsfotos aus Karelien und Leningrad 1939-1944“
5. November 2010 – 6. Februar 2011

Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst
Zwieseler Str. 4/Ecke Rheinstr.
10318 Berlin-Karlshorst

Vernissage: 4. November 2010, 1800h

  1. In der damals dort ansässigen Heerespionierschule wurde am 8./9. Mai 1945 die  bedingungslose Kapitulation der Deutschen Wehrmacht erneut unterzeichnet, damit ratifiziert und somit der Zweite Weltkrieg in Europa beendet.
  2. Die nun russische Stadt St. Petersburg war von 1924-1991 nach Wladimir I. Lenin in Leningrad umbenannt worden.

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